Seit dem 01. Oktober 2016 sind die wichtigsten Normen DIN VDE 0100/443 und DIN VDE0100/543 in überarbeiteter Form in Kraft getreten. Die Überarbeitung dieser beiden wichtigsten DIN-Normen hat die Anforderung an den Überspannungsschutz wesentlich erhöht – sie regeln wann ein Überspannungsschutz einzubauen ist und welche Schutzmaßnahmen zu installieren sind.
Einen vollkommenen Schutz vor den Auswirkungen durch Blitzschlag gibt es nur in rundum geschlossenen metallenen Räumen – im sogenannten Faradayschen Käfig. Durch die Fangeinrichtungen eines Blitzschutzsystems wird dieser Käfig grob nachgebaut. Durch die Erkenntnisse der Blitzforschung weiß man, dass der Abstand der Fangeinrichtungen (Stangen und Leitungen) ein Maß für die Blitze ist, die neben den Leitungen einschlagen können: je kleiner der Abstand, desto „kleiner“ muss der Blitz sein, wobei mit „kleiner Blitz“ ein Blitz mit einem niedrigen Blitzstoßstrom-Scheitelwert gemeint ist. Erfahrungsgemäß richten diese „kleinen Blitze“ kaum Gebäudeschäden an, da sich der Strom relativ schnell aufteilt und über die verschiedenen Leitungen, darunter auch die des Blitzschutzsystems, zur Erde abfließt. Bei der Planung eines Blitzschutzsystems wird festgelegt, welcher Teil der Blitze durch das Blitzschutzsystem „eingefangen“ werden soll. Für Wohngebäude werden üblicherweise Blitzschutzsysteme der Blitzschutzklasse III geplant; mit diesen werden mindestens 91% der Blitze „eingefangen“. Bei besonders schützenswerten Gebäuden wie z.B. Krankenhäuser kommen Blitzschutzsysteme der Blitzschutzklasse I zum Einsatz. Diese sind für das „Einfangen“ von 99% aller Blitze ausgelegt.
Blitzschutzsystem der Klasse III (z.B. Einfamilienhäuser)
Prozentuale Anzahl der mind. eingefangenen Blitze91%
Blitzschutzsystem der Klasse I (z.B. Krankenhäuser)
Prozentuale Anzahl der mind. eingefangenen Blitze99%
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